Kann strategisches Lesen den Wortschatzerwerb in einer Zweitsprache verbessern? Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen von lexikalischen Verarbeitungsstrategien (LPSs) auf das Vokabellernen durch Lesen, was ihn zu einer Pflichtlektüre für Sprachpädagogen macht. Die Studie untersucht, wie L2-Lernende Strategien wie Ignorieren, Konsultieren und Ableiten anwenden, wenn sie mit unbekannten Wörtern konfrontiert werden, und liefert Einblicke in effektive pädagogische Techniken. Mithilfe eines Zeitreihendesigns mit wiederholten Messungen sammelten die Forscher über fünf Monate introspektive Daten von frankophonen Universitätsstudenten. Dies ermöglichte es ihnen, LPS-Nutzungsmuster zu identifizieren und ihre Wirksamkeit durch Hinweise auf Abrufgaben zu beurteilen, die die Wortbehaltensraten maßen. Die Daten unterstreichen die Rolle der expliziten Unterweisung in lexikalischen Verarbeitungsstrategien bei der Verbesserung des Wortbehaltens. Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Potenzial für das Vokabelwachstum durch strategisches Lesen, wobei sich einige LPSs als effektiver erweisen als andere. Diese Forschung fordert eine Neubewertung der aktuellen pädagogischen Praktiken und bietet ein tieferes Verständnis dafür, wie Lernende den Wortschatzerwerb durch durchdachte Auseinandersetzung mit Texten maximieren können. Sie betont die Bedeutung, Lernende mit effektiven Strategien für das unabhängige Sprachenlernen auszustatten, und unterstreicht das Potenzial für den Wortschatzerwerb durch Lesen.
Dieser Artikel wurde in Studies in Second Language Acquisition, einer führenden Zeitschrift für angewandte Linguistik, veröffentlicht und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis von Prozessen des Zweitspracherwerbs. Sie steht im Einklang mit dem Fokus der Zeitschrift auf empirische Studien und theoretische Fortschritte beim Sprachenlernen und -lehren, insbesondere in Bezug auf Vokabelentwicklung und Leseverständnisstrategien.