Können wir soziales Lernen wirklich ohne das komplexe Konzept der Nachahmung erfassen? Diese Forschung befasst sich mit alternativen Lernmechanismen und schlägt vor, dass die meisten durch *Priming* verstanden werden können, wobei der Input gespeicherte interne Darstellungen verstärkt. Die Studie stellt die Vorstellung von Nachahmung als eine singuläre "besondere Fähigkeit" in Frage und legt nahe, dass sie auf verschiedenen Ebenen operiert, insbesondere bei Menschenaffen. Die Forschung konzentriert sich auf freiwilliges, erlerntes Verhalten, das hierarchisch organisiert ist, und hebt zwei unterschiedliche Ebenen hervor: die detaillierte "Aktionsebene" und die breitere "Programmebene", die die Subroutinenstruktur umfasst. Die Programm-Ebenen-Nachahmung erweist sich als ein hochrangiger, konstruktiver Mechanismus, der entscheidend ist, um komplexe Fähigkeiten effizient zu erwerben. Diese Fähigkeit könnte jedoch aufgrund der Einfachheit der verwendeten Manipulationen in Laborumgebungen weniger offensichtlich sein. Beispiele, wie z. B. Techniken zur Zubereitung von Speisen bei wilden Gorillas und Orang-Utans, die sich in der Rehabilitation befinden, veranschaulichen diese hierarchische Nachahmung weiter. Die Arbeit legt nahe, dass Menschenaffen im Vergleich zu Menschen Einschränkungen in ihrer hierarchischen Planungstiefe haben könnten. Die Studie interpretiert das Verhalten von Schimpansen neu und schlägt vor, dass Menschenaffen auf der Programmebene nachahmen können. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Verständnis, wie komplexe Fähigkeiten in Tier- und menschlichen Gesellschaften übertragen und erlernt werden, während die Nachahmung auf der Aktionsebene, selbst beim Menschen, eine weitgehend soziale Rolle spielen kann.
Diese in Behavioral and Brain Sciences veröffentlichte Arbeit befasst sich mit Kernthemen im Rahmen des Spektrums der Zeitschrift, insbesondere in den Bereichen Psychologie und Neurowissenschaften. Durch die Neubewertung der Nachahmung als hierarchischer Prozess stellt die Forschung konventionelle Ansichten über soziales Lernen in Frage und bietet neue Perspektiven auf die kognitive Entwicklung. Ihre Erforschung von Lernmechanismen und hierarchischem Verhalten trägt direkt zum laufenden Diskurs der Zeitschrift über Hirnfunktion und Verhalten bei.