Können Verbraucherboykotte zum Schutz bestimmter Fischarten manchmal nach hinten losgehen? Diese provokative Studie hinterfragt die Wirksamkeit von Nachfrageseitemaßnahmen wie Verbraucherboykotten und der Förderung der Aquakultur zur Erhaltung der Fischbestände und argumentiert, dass diese Maßnahmen paradoxerweise den Fischereiaufwand erhöhen und die Bestandsdezimierung beschleunigen können. Die Forschung untersucht die Ökonomie der kommerziellen Fischereiindustrie und legt nahe, dass eine sinkende Nachfrage perverserweise Anreize für einen erhöhten Industrieaufwand schaffen kann. Die Autoren testen diese These anhand eines Paneldatensatzes aus der Fischerei in Neuengland, der mehrere Arten über zwei Jahrzehnte umfasst. Die Ergebnisse stellen die konventionelle Weisheit zur Fischereierhaltung in Frage und legen nahe, dass Maßnahmen auf der Nachfrageseite das Problem, das sie lösen sollen, verschärfen können. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine wirksame Fischereierhaltung eine angebotsseitige Regulierung wie Quoten erfordert. Ihre Auswirkungen erstrecken sich auf politische Entscheidungsträger und Umweltgruppen und unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Berücksichtigung der Marktdynamik bei der Gestaltung der Umweltpolitik. Schlüsselwörter: Fischereierhaltung, Verbraucherboykotte, Aquakultur, Umweltpolitik.
Dieser im Global Environmental Politics veröffentlichte Artikel befasst sich mit Schlüsselthemen der internationalen Beziehungen und der Umweltwissenschaften. Durch die Untersuchung der unbeabsichtigten Folgen von Verbraucherboykotten leistet der Artikel einen Beitrag zum Fokus der Zeitschrift auf das komplexe Zusammenspiel zwischen Politik und Umweltfragen. Die Studie fügt eine Perspektive hinzu, die in den Realitäten der kommerziellen Fischerei verwurzelt ist.