Ist synaptische Plastizität der Schlüssel zum Verständnis des Gedächtnisses? Diese umfassende Übersichtsarbeit bewertet kritisch die Hypothese der synaptischen Plastizität und des Gedächtnisses, die besagt, dass aktivitätsabhängige synaptische Veränderungen während der Gedächtnisbildung sowohl notwendig als auch ausreichend für die Informationsspeicherung im Gehirn sind. Die Autoren skizzieren Kriterien zur Beurteilung dieser Hypothese und beschreiben verschiedene experimentelle Strategien, die zu ihrer Untersuchung eingesetzt werden. Die Übersichtsarbeit untersucht klassische und neu entdeckte Eigenschaften der synaptischen Plastizität und betont die Bedeutung der neuronalen Architektur und der synaptischen Lernregeln. Mit Schwerpunkt auf Gedächtnissen, die vom Hippocampus, der Amygdala und dem Cortex vermittelt werden, analysieren die Autoren eine Fülle von Daten hinsichtlich der Rolle der synaptischen Plastizität beim Lernen und Gedächtnis. Letztendlich kommt die Übersichtsarbeit zu dem Schluss, dass zwar umfangreiche Beweise die Notwendigkeit synaptischer Plastizität für Lernen und Gedächtnis unterstützen, derzeit jedoch nur begrenzte Daten die Vorstellung der Suffizienz unterstützen. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Suffizienz der synaptischen Plastizität beim Lernen und Gedächtnis zu beweisen.
Als Übersichtsarbeit, die im _Annual Review of Neuroscience_ veröffentlicht wurde, bietet diese Arbeit einen breiten Überblick und eine kritische Synthese der bestehenden Literatur zur synaptischen Plastizität und zum Gedächtnis. Sie steht im Einklang mit der Mission der Zeitschrift, umfassende und maßgebliche Überblicke über Schlüsselthemen in den Neurowissenschaften zu geben.