Messen wir mit Fragebögen zur Medikamenteneinnahme wirklich das, was wir zu messen glauben? Diese Studie stellt die derzeitigen Validierungsverfahren in Frage und behauptet, dass psychometrische Standardtests oft zu nicht schlüssigen Ergebnissen führen. Die Analyse von 121 Validierungsverfahren von Fragebögen zur Medikamenteneinnahme zeigt signifikante Unterschiede in den Testergebnissen, insbesondere bei der "Konstruktvalidität" und der "internen Konsistenz". Das Paper betont, dass die Bewertung der Nicht-Einhaltung von Medikamenteneinnahme mehrere, verwandte Konstrukte umfasst, die jeweils einen eigenen Messansatz erfordern. Es schlägt eine Verfeinerung der Konstrukte für die Nicht-Einhaltung vor, die zwischen dem Ausmaß versäumter Dosen, modifizierbaren Gründen für die Nicht-Einhaltung und nicht modifizierbaren Faktoren unterscheidet. Letztendlich legt die Forschung nahe, Validierungsverfahren und statistische Methoden auf spezifische Konstrukte innerhalb der Medikamenteneinnahme zuzuschneiden, um die Zuverlässigkeit und Relevanz von Fragebogenbewertungen in der Pharmazie und der medizinischen Praxis zu verbessern. Dies verspricht präzisere und umsetzbare Einblicke in das Medikamenteneinnahmeverhalten.
Dieses im _European Journal of Clinical Pharmacology_ veröffentlichte Paper ist für den Fokus der Zeitschrift auf Therapeutika und Pharmakologie von großer Bedeutung. Es befasst sich mit einem Schlüsselaspekt der klinischen Praxis – der Medikamenteneinnahme – und bewertet die zu ihrer Messung verwendeten Instrumente kritisch. Durch den Vorschlag eines verfeinerten Ansatzes zur Fragebogenvalidierung trägt das Paper zu verbesserten Methoden innerhalb der klinischen Pharmakologieforschung bei und kann zukünftige Studien und Praktiken beeinflussen.