Können komplexe Softwaresysteme automatisch aus visuellen Spezifikationen generiert werden? Diese Arbeit untersucht die Synthese zustandsbasierter Objektsysteme aus Live Sequence Charts (LSCs), einer Erweiterung von Message Sequence Charts (MSCs) für die detaillierte interobjektliche Spezifikation. LSCs umfassen universelle Diagramme und obligatorisches Verhalten, die die Spezifikation verbotener Szenarien ermöglichen. Die Arbeit befasst sich mit dem Problem, zu entscheiden, ob für eine gegebene LSC-Spezifikation ein zufriedenstellendes Objektsystem existiert und, falls ja, dieses automatisch zu synthetisieren. Dies ist für LSCs erheblich schwieriger als für MSCs. Der Ansatz umfasst die Definition von Konsistenz, den Nachweis, dass eine gesamte LSC-Spezifikation genau dann konsistent ist, wenn sie durch ein zustandsbasiertes Objektsystem erfüllbar ist, und die anschließende Synthese eines zufriedenstellenden Systems als Sammlung von endlichen Zustandsautomaten oder Statecharts. Diese Forschung hat erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung komplexer Systeme, da Sequenzdiagramme als Manifestation von Anwendungsfällen dienen und direkt zur Implementierung führen könnten.
Diese im International Journal of Foundations of Computer Science veröffentlichte Forschung passt genau zum thematischen Schwerpunkt des Journals auf theoretische Informatik und formale Methoden. Durch die Behandlung des Syntheseproblems für LSCs trägt die Arbeit zu den Grundlagen des Software-Engineerings und der modellgetriebenen Entwicklung bei und steht im Einklang mit dem Schwerpunkt des Journals auf der Förderung der theoretischen Grundlagen der Informatik.