Kann unser Glaube an unsere eigenen strategischen Fähigkeiten uns manchmal in die Irre führen? Diese Forschung befasst sich mit dem faszinierenden Zusammenspiel zwischen Selbsterhöhung und strategischem Denken und untersucht, wie ein übersteigertes Gefühl der eigenen Fähigkeiten Entscheidungsprozesse sowohl unterstützen als auch behindern kann. Durch eine Reihe von drei Studien, die eine Variante des Versteckspiels verwenden, zeigen die Forscher, dass Selbsterhöhung, die Tendenz, sich selbst positiver zu sehen, als die Realität vermuten lässt, paradoxe Auswirkungen auf die strategische Leistung haben kann. Die Studienteilnehmer nahmen an einem Ratespiel teil, bei dem sie entweder zufällig oder durch aktives strategisches Denken Zahlen auswählten oder erraten. Entgegen der Intuition deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Ratende zwar davon profitieren, aktiv über ihre Entscheidungen nachzudenken, Auswählende jedoch durch denselben Ansatz benachteiligt werden. Dies wird auf die Tendenz der Auswählenden zurückgeführt, ihre Fähigkeit zu überschätzen, ihre Gegner zu überlisten, was eine deutliche Manifestation von Selbsterhöhungs-Bias darstellt. Diese Forschung bietet wertvolle Einblicke in die Komplexität der strategischen Kognition und unterstreicht die entscheidende Rolle des Selbstbewusstseins bei der Optimierung der Entscheidungsfindung. Indem wir verstehen, wie Selbsterhöhung unsere Wahrnehmung verzerren und unsere Entscheidungen beeinflussen kann, können wir strategische Situationen in verschiedenen realen Kontexten, von Verhandlungen bis hin zu Wettbewerbsinteraktionen, besser meistern.
Diese im British Journal of Social Psychology veröffentlichte Arbeit steht im Einklang mit dem Fokus der Zeitschrift auf das Verständnis menschlichen Verhaltens in sozialen Kontexten. Durch die Untersuchung der kognitiven Verzerrungen, die das strategische Denken beeinflussen, trägt sie zur Erforschung psychologischer Prozesse bei, die sozialen Interaktionen und Entscheidungsfindung zugrunde liegen. Die Forschung fügt der bestehenden Literatur zur sozialen Kognition innerhalb des Umfangs der Zeitschrift eine differenzierte Perspektive hinzu.