Kann das Nettonationaleinkommen (NNP) das soziale Wohlergehen wirklich messen? Dieses Papier untersucht kritisch die Bedeutung und die angemessenen Verwendungsmöglichkeiten des NNP und argumentiert, dass es oft bei intertemporalen und länderübergreifenden Vergleichen des sozialen Wohlergehens falsch angewendet wird. Während das NNP für die Bewertung der Wirtschaftspolitik von Wert sein kann, argumentieren die Autoren, dass es nicht zur Bewertung des gesellschaftlichen Fortschritts im Laufe der Zeit oder zwischen verschiedenen Nationen verwendet werden sollte. Stattdessen schlagen die Autoren alternative Indizes vor, die besser für diese Vergleiche geeignet sind, und betonen die Bedeutung des Reichtums als Schlüsselindikator für das Wohlergehen. Die Analyse geht über Volkswirtschaften mit optimaler Politik hinaus und berücksichtigt Szenarien, in denen Regierungen nur Politikreformen umsetzen können. Diese Verallgemeinerung ermöglicht die Bewertung von Politikreformen, selbst in Gegenwart von Nicht-Konvexitäten. Die Ergebnisse stellen die gängige Interpretation des NNP als ‚konstant-äquivalenter Konsum‘ in Frage und behaupten, dass die Hamilton-Funktion und nicht das NNP die konstant-äquivalente Nutzfunktion genau widerspiegelt. Angesichts der nichtlinearen Beziehung der Hamilton-Funktion zu Konsum und Freizeit warnt das Papier davor, sie mit dem NNP zu verwechseln. Diese Studie bietet wertvolle Einblicke für politische Entscheidungsträger und Ökonomen, die nach genaueren Messgrößen für das soziale Wohlergehen und einer effektiven Bewertung der Wirtschaftspolitik suchen.
Dieses in Environment and Development Economics veröffentlichte Papier steht im Einklang mit dem Fokus des Journals auf die Schnittstelle von Umweltfragen und wirtschaftlicher Entwicklung. Durch die Analyse der Grenzen des NNP als Maß für das soziale Wohlergehen und die Vorschläge für alternative Indizes trägt die Studie zur laufenden Diskussion über nachhaltige Wirtschaftsindikatoren bei und passt genau in den Themenbereich des Journals.